DER KÜNSTLER KLAUS ARMBRUSTER

Klaus Armbruster, 1942 in Tübingen geboren, studierte von 1962 bis 1967 Kunst mit Hauptfach Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 1968 wurde er mit dem 1. Preis beim Jugendpreis für Malerei ausgezeichnet. In Auseinandersetzung mit dem Vietnam-Krieg gab er ein Jahr später die Malerei auf und wandte sich dem massenwirksamen Medium Film zu. Von 1972 bis 1980 arbeitete er als Autor, Regisseur und Redakteur beim NDR-Fernsehen und realisierte zahlreiche dokumentarische Filmprojekte, Fernsehserien und sozio-kulturelle TV-Magazine. Ab 1980 war er freiberuflich tätig und u.a. an der Gründung des Hamburger Filmbüros und der AG Dokumentarfilm beteiligt. 1983 berief ihn die Universität Essen (heute Folkwang Universität der Künste) zum Professor für Film und audiovisuelle Kommunikation im Studiengang Kommunikationsdesign. Hier kehrte er zu seiner künstlerischen Praxis zurück und konzentrierte sich fortan auf Video-Essays, Bühnen-Installationen, Film- und Video-Bühnenbilder sowie die Adaption von Bühnenwerken für den Bildschirm.

Seit 1990 arbeitete er mit Komponisten an experimentellen interdisziplinären Projekten, z. B. „Die Spieldose“ mit Gerhard Stäbler und „Eröffnung und Zertrümmerung“ mit Nicolaus A. Huber. Ein Höhepunkt dieser Arbeit war das große Multimedia-Projekt RUHRWERK, das er 1998 zusammen mit Wolfgang Hufschmidt in der Bochumer Jahrhunderthalle zur Uraufführung brachte. Von 1994 bis 2004 war Armbruster Gesellschafter, Geschäftsführer und künstlerischer Direktor des Folkwang Institut für Mediengestaltung, später INTERARTES Mediengestaltung Filmproduktion Totaltheater GmbH, das er mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen auf Zollverein gründete und zu einem europäischen Entwicklungs- und Produktionszentrum für elektronische Medien ausbaute. 2002 drehte er für ARTE/ZDF seinen letzten Fernsehfilm „Pöhlers Passagen“, der sich grenzgängerisch zwischen dokumentarischer und fiktionaler Erzählung und Bildsprache bewegt. 2005 beendet Armbruster mit dem digitalen Film RUHRWERK – EIN PORTRÄT seine Medienarbeit und kehrt zu seinem künstlerischen Ursprung, der Malerei, zurück. Seine Projekte waren international ausgerichtet und führten ihn im Laufe seines intensiven Arbeitslebens nach Griechenland, Türkei, Persien, Tunesien, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, England, Norwegen, USA.