EINE HOMMAGE AN DAS RUHRGEBIET

Große Bilder einer großen Geschichte präsentiert die Stiftung Zollverein vom 14. April bis 27. Mai 2011 mit der Tafelbildmontage DIE STÄDTE SIND FÜR DICH GEBAUT von Klaus Armbruster. Damit setzt sie das hochkarätige Programm des Kulturhauptstadtjahres fort und zeigt die Werkschau eines Künstlers, der das Ruhrgebiet und seine Menschen zum Thema seines Schaffens machte. 25 Jahre lang hat er sich als Film- und Medienkünstler immer wieder mit der Region auseinandergesetzt. Inzwischen zu seiner ursprünglichen Profession als Maler zurückgekehrt, bringt er ihre Geschichte und Gegenwart seit nunmehr vier Jahren mit dem Pinsel auf die Leinwand. Bevor er das Ruhrgebiet zum Ende des Jahres wieder verlässt, widmet er ihm jetzt ein monumentales Werk.

Hinter dem Ausstellungstitel DIE STÄDTE SIND FÜR DICH GEBAUT aus Bertolt Brechts „Lesebuch für Städtebewohner“ steckt ein vielschichtiges künstlerisches Gesamtwerk, das die Grundthemen des Ruhrgebiets als Brennpunkt existenzieller Menschheitsfragen aufgreift und sich den hier lebenden Menschen widmet. DIE STÄDTE SIND FÜR DICH GEBAUT reflektiert die Entwicklung vom Industriezeitalter bis zum gegenwärtigen Strukturwandel, die ihren Ausdruck in alltäglichen Szenen, in dramatischen Ereignissen und in den Gesichtern der Menschen findet. 81 Tafelbilder sind in 27 Triptychen unterschiedlicher Formate miteinander verbunden und in fünf Sequenzen übereinander zu einem groß dimensionierten Gesamt-Triptychon zusammengefasst. Es wird auf einem 18 Meter breiten und 6 Meter hohen Tableau in der ehemaligen Zentralwerkstatt, Halle 5, auf Zollverein gezeigt.

Klaus Armbruster hat zentrale Video-Einzelbilder aus seinem letzten großen Multimedia-Projekt, dem 1998 in der Bochumer Jahrhunderthalle uraufgeführten RUHRWERK, ausgewählt und ihr flüchtiges Aufscheinen in die dauerhafte Materialität des Tafelbildes transformiert. Durch die von ihm aus seiner Medienarbeit entwickelte, in dieser Form einzigartige Montage der Tafelbilder entstehen vielfältige Beziehungen zwischen den einzelnen Motiven, vom Maler thematisch und kompositorisch strukturiert und zugleich offen gelassen für die individuelle Rezeption des Publikums.

Das bildmächtige Triptychon wird als Raum-Installation in die Architektur der Halle eingefügt. Auch das mit dem Komponisten Wolfgang Hufschmidt erarbeitete RUHRWERK wird in einem Projektionsraum zu sehen und in der Ausstellung zu hören sein. Für die Besucher bietet sich so die Möglichkeit, die Herkunft der Bildmotive in ihrem szenischen Zusammenhang aufzuspüren und den von Hufschmidt geschaffenen Klangraum auch beim Betrachten der Tafelbildmontage als Kommentar und emotionale Basis in das eigene Sehen, Erinnern und Assoziieren hineinzunehmen.

Drei Konzerte in der Ausstellung (am 14. April, 19. und 27. Mai, jeweils um 20.00 Uhr), darunter eine Uraufführung aus Wolfgang Hufschmidts Zyklus „Engel der Geschichte“, machen diese für das Welterbe wie geschaffene Malerei-Inszenierung zum Erlebnis eines Gesamtkunstwerkes.